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Dienstag, 22. Dezember 2020

Weihnachtszeit

 

 

Wieder ist es Weihnachtszeit,

Kerzen leuchten weit und breit

wieder kündigt Glockenklang

den stillen, Heiligen Abend an.

 

Klirrend kalter Sternenschein

Leuchtet in die Herzen rein,

kündet von der Heiligen Nacht

die uns bringt die herrliche Pracht.

 

Ein Kind ward uns geboren heut’

verkünden sie den lieben Leut’,

auf das die Herzen wärmer werden

für alle Menschen hier auf Erden.

© Ursula Evelyn

 

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Bild: Pixabay

Sonntag, 20. Dezember 2020

Ein Lied im Advent

 


Immer ein Lichtlein mehr
im Kranz, den wir gewunden,
dass er leuchte uns so sehr
durch die dunklen Stunden.

Zwei und drei und dann vier!
Rund um den Kranz welch ein Schimmer,
und so leuchten auch wir,
und so leuchtet das Zimmer.

Und so leuchtet die Welt
langsam der Weihnacht entgegen.
Und der in Händen sie hält,
weiß um den Segen!

Matthias Claudius

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Bild: Pixabay

 

Samstag, 19. Dezember 2020

Das Christbäumchen 🎄


Die Bäume stritten einmal miteinander, wer von ihnen der vornehmste wäre.
Da trat die Eiche vor und sagte:
"Seht mich an! Ich bin hoch und dick und habe viele Äste,
und meine Zweige sind reich an Blättern und Früchten."
"Früchte hast Du wohl", sagte der Pfirsichbaum; "allein es sind nur Früchte
für die Schweine; die Menschen mögen nichts davon wissen.
Aber ich, ich liefere die rotbackigen Pfirsiche auf die Tafel des Königs".
"Das hilft nicht viel", sagte der Apfelbaum," von deinen Pfirsichen
werden nur wenige Leute satt".
Auch dauern sie nur wenige Wochen; dann werden sie faul,
und niemand kann sie mehr brauchen.
Da bin ich ein anderer Baum. Ich trage alle Jahre Körbe voll Äpfel,
die brauchen sich nicht zu schämen,
wenn sie auf eine vornehme Tafel gesetzt werden.
Sie machen auch die Armen satt. Man kann sie den ganzen Winter
im Keller aufbewahren oder im Ofen dörren oder Most daraus keltern.
Ich bin der nützlichste Baum!"
"Das bildest du dir nur ein", sagte die Fichte, "aber du irrst dich.
Mit meinem Holz baut man die Häuser und heizt man die Öfen.
Mich schneidet man zu Brettern und macht Tische, Stühle, Schränke,
ja sogar Schiffe daraus. Dazu bin ich im Winter nicht so kahl wie ihr,
ich bin das ganze Jahr hindurch schön grün. Auch habe ich noch einen Vorzug.
Wenn es Weihnachten wird, dann kommt das Christkindchen,
setzt mich in ein schönes Gärtchen und hängt goldene Nüsse
und Äpfel an meine Zweige. Über mich freuen sich die Kinder
am allermeisten. Ist das nicht wahr"?

🎄

Dem konnten die anderen Bäume nicht widersprechen.

Wilhelm Curtman (1802-1871)

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Bild: Pixabay

Sonntag, 22. Dezember 2019

Die vier Kerzen

 
Vier Kerzen brannten am Adventskranz und draußen war es ganz still.
So still, dass man hörte, wie die Kerzen miteinander zu reden begannen.
Die erste Kerze seufzte und sagte:
"Ich heiße FRIEDEN. Mein Licht gibt Sicherheit, doch die Menschen halten
keinen Frieden. Sie wollen mich nicht." Ihr Licht wurde kleiner und kleiner
und verlosch schließlich ganz.
Die zweite Kerze flackerte und sagte:
"Ich heiße GLAUBEN. Aber ich fühle mich überflüssig. Die Menschen glauben
an gar nichts mehr. Es hat keinen Sinn, dass ich brenne.
Ein Luftzug wehte durch den Raum, und die zweite Kerze war aus.
 
Leise und sehr zaghaft meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort:
"Ich heiße LIEBE. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen; denn die Menschen
sind zu Egoisten geworden. Sie sehen nur sich selbst und sind nicht bereit
einander glücklich zu machen." Und mit einem letzten Aufflackern war auch
dieses Licht ausgelöscht.
Da kam ein Kind ins Zimmer. Verwundert schaute es die Kerzen an und sagte:
"Aber ihr sollt doch brennen und nicht aus sein."
Da meldete sich die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte:
"Hab keine Angst, denn so lange ich brenne, können wir auch die anderen
Kerzen immer wieder anzünden. Ich heiße HOFFNUNG."
Mit einem kleinen Stück Holz nahm das Kind Licht von dieser Kerze
und erweckte Frieden, Glauben und die Liebe wieder zu Leben.
 
(Lichtkreis)
 


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Samstag, 21. Dezember 2019

Schlittenfahrt

  
Ein feiner Dunst liegt in der Luft,
Der Wald steht tief in Träumen, 
Nur manchmal löst im Abendwind
Ein zitternd Flöckchen sich und rinnt
Schlaftrunken von den Bäumen ...
Die Peitsche knallt,  der Schlitten saust,
Die Silberschellen klingen,
Wir sitzen,  Arm an Arm geschmiegt,
Ein blasses Winterseelchen fliegt
Um uns mit weißen Schwingen
Und spricht:
Wie heiß euer Atem weht!
Mein kaltes Kleidchen zergeht
Vor seinem Hauch;
Es schlagen Flammen
Aus euren Augen, 
Und eure Hände
Und eure Seelen
Die glühen auch.  -
Wir sind so kühl ...
Schnee unser Pfühl,
Schnee unsre Speise;
Und unser Herzchen schlägt
Unter dem weißen Kleid
Ganz leise.  -
Wenn die Sonne scheint,
Ziehn wir erschrocken
Die Mützchen über das Ohr,
Fassen uns an und hocken
Unter den Zweigen.  -
Aber der Vater weint ...
Der Vater ist alt
Und die Mutter jung,
Und die Sonne weckt
Die Erinnerung
An das  lachende Leben!
Dann liegt sie unter den weißen Decken
So traumhaft schön,
Kleine,  kichernde Seufzer wehn
Um ihrem Mund, die Hände recken
Sich sehnsüchtig aus, 
Und über der Brust, der große Strauß
Eisiger Blüten nickt dazu:
"Schlafe, liebe Königin du ...!" 
Aber der Vater weint!
"Wir fürchten uns,
Wenn die Sonne scheint ..."

Die Peitsche knallt, der Schlitten saust,
Das Seelchen ist zerstoben, 
Unmerklich hat die Winternacht
Die ganze, weiße Märchenpracht
Mit Dunkelheit umwoben.

Zu Tale gehts,  es stäubt der Schnee,
Die Silberschellen klingen,
Am Wege blitzen Lichter auf,
Der Lärm der Stadt wacht brausend auf,
Und kleine Buben singen: 
"Morgen kommt der Weihnachtsmann ..."
Anna Ritter
 
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Bild: Pixabay

Mittwoch, 18. Dezember 2019

Markt und Straßen stehn verlassen 🎄

 
  
Markt und Straßen stehn verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh' ich durch die Gassen,
Alles sieht so festlich aus.
 
An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
Sind so wunderstill beglückt.
 
Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus in's weite Feld,
Hehres Glänzen, heil'ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!
 
Sterne hoch die Kreise schlingen,

Aus des Schneees Einsamkeit
Steigt’s wie wunderbares Singen –
O du gnadenreiche Zeit!
 
Joseph von Eichendorff
 
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 Grafik: Pixabay