Mittwoch, 23. August 2023

Ein Schloss in lächelnden Wolken

 
 
Ein Schloss in lächelnden Wolken hast du mir gebaut,
Nun wandle ich träumend durch jeden Raum.
In Träumen von Sehnsucht bin ich dort gefangen,
Nicht länger um deine Liebe bangend.
Zwischen dem Mond und einer Sternenschar
Werden meine Sehnsuchtsträume wahr.

Der lächelnde Mond wird unsere Liebe bescheinen
Mich mit dir in ewigen Träumen vereinend.
Im Wolkenschloss bleibt die Zeit für immer stehn,
Keine der lächelnden Wolken wird sie je verwehn.
Wie ein Wirbelsturm kamst du in mein Leben gerauscht
Hast mich mit deiner Liebe beglückt und berauscht.
 
Du hast mich zu deiner Prinzessin gemacht,
Mich mit magischen Worten der Liebe bedacht.
Wie ein Wirbelsturm bist du wieder verschwunden,
Hast mein Herz und meine Seele geschunden.
So sind zahlreiche Jahre vorübergegangen,
In unserer Einsamkeit waren wir beide gefangen.

Hoch in den Wolken haben wir uns wiedergefunden,
Immer noch eng in Liebe und Sehnsucht verbunden.
Wir sind fern und uns doch nah auf ewige Zeiten
In den unendlichen, ewigen, himmlischen Weiten.
Hinauf zum Wolkenschloss werde ich eilen,
Um dort bis in alle Ewigkeit mit dir zu verweilen.



 
In einem Luftschloss der Träume inmitten lächelnder Wolken
im Auge des Wirbelsturms.
 
© Ursula Evelyn

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Bilder: Pixabay

Dienstag, 8. August 2023

Der Fischer und der Stern

 
 
Es war einmal ein Fischer, der fuhr jede Nacht aufs Meer hinaus,
um seine Netze auszulegen. Früh am Morgen kehrte er zurück,
dann waren seine Netze voll mit Fischen.
Denn er kannte die Wege, die die großen Fischschwärme nahmen.
Selbst in der tiefsten Nacht fand er seinen Weg.
Er sah hinauf zu den Sternen, die über ihm am Himmel standen,
und ließ sich von ihnen den Weg zeigen.
Aber einmal kam eine Zeit, da war der Himmel
von Wolken verhangen. Dicker Nebel lag über dem Meer,
sodass man kaum die Hand vor den Augen sehen konnte.
Weder Sonne noch Mond noch Sterne ließen sich blicken.
Das war eine schlimme Zeit.
Denn der Fischer konnte nicht hinausfahren. Tag für Tag hoffte er,
dass sich der Nebel bald verziehen würde. Aber der Nebel blieb.

"Wenn ich wenigstens einen einzigen Stern sehen könnte",
dachte der Fischer," damit ich übers Meer finde".
Aber kein einziger Stern schaffte es,
den dichten Nebel zu durchdringen.
Da fasste der Fischer einen Entschluss.
"Ich werde mir einen eigenen Stern machen", dachte er.
Er ging in den Schuppen und schnitzte sich
aus einem alten Brett einen großen Stern.
Den hängte er an eine Stange.
Die Stange befestigte er an seinem Boot.
Als der Abend kam,
ruderte der Fischer hinaus aufs Meer.
Rings um ihn herum war dichter Nebel.
Aber vor ihm leuchtet sein Stern.
Er brauchte nur hinter ihm her zu rudern.
Am Morgen bemerkten die anderen Fischer,
dass sein Boot nicht an seinem Platz war.
Sie warteten auf ihn. Aber er kam nicht zurück.
Niemand hat ihn je wieder gesehen.
 
(Verfasser leider unbekannt)
 

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Foto: Pixabay