Donnerstag, 9. Oktober 2025
Mittwoch, 24. Januar 2024
Die Wassernixe
Ein Brüderchen und ein Schwesterchen spielten an einem Brunnen,
und wie sie so spielten, plumpsten sie beide hinein. Da war unten
eine Wassernixe, die sprach "jetzt habe ich euch, jetzt sollt ihr
mir brav arbeiten"' und führte sie mit sich fort. Dem Mädchen gab
sie verwirrten garstigen Flachs zu spinnen, und es musste Wasser
in ein hohles Fass schleppen, der Junge aber sollte einen Baum mit
einer stumpfen Axt hauen, und nichts zu essen bekamen sie als
steinharte Klöße. Da wurden zuletzt die Kinder so ungeduldig,
dass sie warteten, bis eines Sonntags die Nixe in der Kirche war,
da entflohen sie. Und als die Kirche vorbei war, sah die Nixe,
dass die Vögel ausgeflogen waren, und setzte ihnen mit großen
Sprüngen nach. Die Kinder erblickten sie aber von weitem, und das
Mädchen warf eine Bürste hinter sich, das gab einen großen
Bürstenberg mit tausend und tausend Stacheln, über den die Nixe
mit großer Müh klettern musste; endlich aber kam sie doch hinüber.
Wie das die Kinder sahen, warf der Knabe einen Kamm hinter sich,
das gab einen großen Kammberg mit tausendmal tausend Zinken, aber
die Nixe wusste sich daran festzuhalten und kam zuletzt doch drüber.
Da warf das Mädchen einen Spiegel hinterwärts, welches einen
Spiegelberg gab, der war so glatt, so glatt, dass sie unmöglich
darüber konnte. Da dachte sie 'ich will geschwind nach Haus gehen
und meine Axt holen und den Spiegelberg entzweihauen.' Bis sie
aber wiederkam und das Glas aufgehauen hatte, waren die Kinder
längst weit entflohen, und die Wassernixe musste sich wieder in
ihren Brunnen trollen.
Montag, 1. Januar 2024
Freude im Winter
Meine Mutter zu erschrecken
und ihr eine Hand voll Schnee
oben in den Kragen stecken.
durch den Schnee spazieren gehen.
Und es ist besonders schön,
von den riesengroßen Haufen
Schnee ganz schnell hinabzurutschen
- auf dem Bauch.
Samstag, 23. Dezember 2023
Christnacht
Hoch über einem Haus;
Drin ist ein Kind geboren:
Ein Licht geht von ihm aus.
Von wenigen vernommen
Tönt eine Botschaft fern:
Die Weisen und die Frommen
Verkünden jenen Stern.
Da lauschen alle Ohren,
Zu denen Kunde dringt:
Wo ist der Mensch geboren,
Der mir Erlösung bringt?
Die Stätte zu betreten,
Welch Weges muss ich ziehn?
Das Wunder anzubeten,
Wo gläubig niederknien?
Hedwig Lachmann
1865 - 1918
Donnerstag, 21. Dezember 2023
Der kleine Hund
Der alte Mann lächelte und sagte: „Ich werde dir eine Geschichte erzählen, die ich
„Was ist daran so besonders?“, fragte der junge Mann.
“Es ist besonders, weil ich an diesem Abend gelernt habe, dass es im Leben nicht
Donnerstag, 14. Dezember 2023
Die Zeit der Lichter
Frostig und verschneit ist‘s im Dunkel der Nacht,
Schneeflocken rieseln zu Tausenden herab.
Alles ist still und voller Besinnlichkeit.
Ein lautloser Frieden herrscht weit und breit.
Verlassen und ruhig erscheint mir die Welt zu sein.
Nur aus den Fenstern leuchtet ein heller Schein.
So voller Wärme, im Glanz der Behaglichkeit.
Mit frohen Herzen in dieser festlichen Zeit.
Ein leises Singen ist aus der Ferne zu hören,
Es klingt wie der Engel himmlischer Chöre.
Es ist Advent, eine Zeit für Liebe und Frieden,
Für alle, die andere Menschen lieben.
Im Schein der Kerzen werden die Herzen weit,
Vergessen sind aller Kummer, Sorgen und Leid,
Die Weihnachtszeit ist die schönste Zeit im Jahr,
Die Zeit der Lichter ist einfach wunderbar.
© Ursula Evelyn
Dienstag, 12. Dezember 2023
Die Wichtelmännchen
Und schmunzelt dabei ganz unverhohlen?
Wer huscht dann ganz geschwind durchs Haus
Und räumt flink jedes Zimmer auf?
Wer putzt dort alles blank und sauber,
Und verbreitet einen Weihnachtszauber?
Wer bringt uns einen Tannenbaum
Und weckt uns auf aus einem Traum?
Wer schmückt den Baum mit vielen Kerzen,
Erwärmt damit die Kinderherzen?
Wer backt noch die Weihnachtsplätzchen,
Formt sie flink zu lauter Herzchen?
Wer holt die Nüsse aus dem Keller,
Verteilt sie flink auf einem Teller?
Wer holt aus einem Jutesäckchen
Lauter bunte Weihnachtspäckchen?
Wer bindet sie mit roten Schleifen zu
Und legt sich dann erschöpft zur Ruh?
Es sind die Wichtelmännchen, die flinken,
Die dir zum Abschied fröhlich winken
Und dir zum Weihnachtsfeste
wünschen nur das Allerbeste.
Donnerstag, 7. Dezember 2023
Ein Weihnachtstraum

für alle Menschen, die Reichen und Armen.
Sie singen und beten vom Geben und Nehmen,
dass keiner mehr in Armut muss leben.
Sie danken denen, die von Herzen schenken,
die nicht nur an sich, auch an andere denken.
Sie beten für immerwährenden Frieden,
in der die Liebe und das Gute überwiegen.
© Ursula Evelyn
~*~Samstag, 2. Dezember 2023
Die kleine Anna
Er sagte: “Der Weihnachtsmann ist ein sehr besonderer Mann.
Anna dachte über die Worte des alten Mannes nach und
Mittwoch, 29. November 2023
Spuren im Sand
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten,
Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben.
Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand,
meine eigene und die meines Herrn.
Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen
war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte,
dass an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur
zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten
Zeiten meines Lebens.
Besorgt fragte ich den Herrn:
"Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du
mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten
meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am
meisten brauchte?"
Da antwortete er:
"Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
da habe ich dich getragen."
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Montag, 23. Oktober 2023
Mondnacht
Kahl geworden die Bäume,
Geblieben ist die Erinnerung
An des Sommers Träume.
Kalt weht der Wind
Über die Weite der Felder,
Bemalt mit goldener Farbe
Hat der Herbst die Wälder.
Früh naht der Abend
In des Tages mildem Licht,
Taucht ein in das Dunkel
bis der neue Tag anbricht.
Die fernen Sterne funkeln
Der Mond scheint silberhell.
In tiefen Schlaf versunken
Entschwinde ich der Welt.
© Ursula Evelyn
Montag, 2. Oktober 2023
Auf der Heide
Fern den müden Himmel hält,
dort zerfließt in violetten
Farbentönen schon die Welt.
Bäume heben scharf umrissen
sich hervor am Bergesrand,
rings im fahlen, ungewissen
Lichte träumt das Heideland.
Träumt und drüber weiter fächelt
leicht ein lauer Abendwind,
aber, ach, den Nachtgruß lächelt
ihm kein duftig Blumenkind.
Halb verdorrte Sträucher ragen
aus dem Boden kahl und leer,
und er wiegt mit leisem Klagen
dürre Disteln hin und her.
Baum im Herbst
Oktobernächten um sein grünes Kleid
Mein Baum. Er liebt's, ihm ist es leid,
Er trug es fröhliche Monde lang,
Er möchte es gern behalten.
Und wieder eine Nacht, und wieder
Ein rauher Tag. Der Baum wird matt
Und kämpft nicht mehr und gibt die Glieder
Gelöst dem fremden Willen hin,
Bis der ihn ganz bezwungen hat.
Nun aber lacht er golden rot
Und ruht im Blauen tief beglückt.
Da er sich müd dem Sterben bot,
Hat ihn der Herbst, der milde Herbst
Zu neuer Herrlichkeit geschmückt.
Sonntag, 24. September 2023
Herbstnacht
Mittwoch, 13. September 2023
Eine ferne Insel
Vor langer, langer Zeit existierte eine Insel, auf der alle Gefühle
der Menschen lebten: die gute Laune, die Traurigkeit, das Wissen …
und so wie alle anderen Gefühle, auch die Liebe.
Eines Tages wurde den Gefühlen mitgeteilt, dass die Insel sinken würde.
Also bereiteten alle ihre Schiffe vor und verließen die Insel.
Nur die Liebe wollte bis zum letzten Moment warten. Bevor die Insel sank,
bat die Liebe um Hilfe. Der Reichtum fuhr auf einem luxuriösen Schiff
an der Liebe vorbei.
Sie fragte: "Reichtum, kannst du mich mitnehmen?"
"Nein, ich kann nicht. Auf meinem Schiff habe ich viel Gold und Silber.
Da ist kein Platz für dich."
Also fragte die Liebe den Stolz, der auf einem wunderbaren Schiff vorbeikam:
"Stolz, ich bitte dich, kannst du mich mitnehmen?"
"Liebe, ich kann dich nicht mitnehmen...", antwortete der Stolz,
"hier ist alles perfekt. Du könntest mein Schiff beschädigen."
Also fragte die Liebe die Traurigkeit, die an ihr vorbeiging:
"Traurigkeit, bitte, nimm mich mit"
"Oh Liebe", sagte die Traurigkeit, "ich bin so traurig, dass ich alleine
bleiben muss."
Auch die gute Laune ging an der Liebe vorbei, aber sie war so zufrieden,
dass sie nicht hörte, dass die Liebe sie rief.
Plötzlich sagte eine Stimme: "Komm Liebe, ich nehme dich mit ".
Es war ein Alter, der sprach. Die Liebe war so dankbar und so glücklich,
dass sie vergaß den Alten nach seinem Namen zu fragen. Als sie an Land
kamen, ging der Alte fort. Die Liebe bemerkte, dass sie ihm viel schuldete
und fragte das Wissen:
"Wissen, kannst du mir sagen, wer mir geholfen hat ?"
"Es war die Zeit", antwortete das Wissen.
"Die Zeit?", fragte die Liebe, "Warum hat die Zeit mir geholfen?"
Und das Wissen antwortete:
"Weil nur die Zeit versteht, wie wichtig die Liebe im Leben ist."
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Autor leider unbekannt
Mittwoch, 23. August 2023
Ein Schloss in lächelnden Wolken
Nun wandle ich träumend durch jeden Raum.
In Träumen von Sehnsucht bin ich dort gefangen,
Nicht länger um deine Liebe bangend.
Zwischen dem Mond und einer Sternenschar
Werden meine Sehnsuchtsträume wahr.
Der lächelnde Mond wird unsere Liebe bescheinen
Mich mit dir in ewigen Träumen vereinend.
Im Wolkenschloss bleibt die Zeit für immer stehn,
Keine der lächelnden Wolken wird sie je verwehn.
Wie ein Wirbelsturm kamst du in mein Leben gerauscht
Hast mich mit deiner Liebe beglückt und berauscht.
Mich mit magischen Worten der Liebe bedacht.
Wie ein Wirbelsturm bist du wieder verschwunden,
Hast mein Herz und meine Seele geschunden.
So sind zahlreiche Jahre vorübergegangen,
In unserer Einsamkeit waren wir beide gefangen.
Hoch in den Wolken haben wir uns wiedergefunden,
Immer noch eng in Liebe und Sehnsucht verbunden.
Wir sind fern und uns doch nah auf ewige Zeiten
In den unendlichen, ewigen, himmlischen Weiten.
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