Samstag, 29. Juli 2023

Es war einmal......

 eine Gruppe von Fröschen, die einen Wettlauf machen wollten.

 
 
Ihr Ziel war es, die Spitze eines hohen Turmes zu erreichen.
Viele Zuschauer hatten sich bereits versammelt, um diesen Wettlauf zu sehen
und sie anzufeuern. Das Rennen konnte beginnen.
Ehrlich gesagt:
Von den Zuschauern glaubte niemand so recht daran, dass es möglich sei,
dass die Frösche diesen hohen Gipfel erreichen konnten.
Alles, was man hören konnte, waren Aussprüche wie:
"Ach, wie anstrengend!
Die werden sicher NIE ankommen!"
oder:
"Das können sie gar nicht schaffen, der Turm ist viel zu hoch!"
Die Frösche begannen, zu resignieren.
Außer einem, der kraftvoll weiter kletterte.
Die Leute riefen weiter:
"Das ist viel zu anstrengend! Das kann niemand schaffen!"
Immer mehr Frösche verließ die Kraft und sie gaben auf.
Aber der eine Frosch kletterte immer noch weiter.
ER wollte einfach nicht aufgeben!
Am Ende hatten alle aufgehört, weiterzuklettern,
außer diesem einen Frosch, der mit enormem Kraftaufwand als Einziger
den Gipfel des Turmes erreichte!
Jetzt wollten die anderen Mitstreiter natürlich wissen,
wie er das denn schaffen konnte!
Einer von ihnen ging auf ihn zu, um ihn zu fragen, wie er es geschafft hatte,
diese enorme Leistung zu bringen und bis ans Ziel zu kommen.
Es stellte sich heraus... Der Gewinner war TAUB!


Und die Moral von der Geschichte:
Höre niemals auf Leute, die die schlechte Angewohnheit haben,
immer negativ und pessimistisch zu sein,
denn sie stehlen dir deine schönsten Wünsche
und Hoffnungen, die DU in deinem Herzen trägst!
Denke immer an die Macht der Worte,
denn alles, was du hörst und liest,
beeinflusst dich in deinem Tun!

Also sei einfach taub, wenn dir jemand sagt, dass DU deine Träume
nicht realisieren kannst.

 
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Autor leider unbekannt
Bild: Pixabay

Donnerstag, 20. Juli 2023

Die Steinpalme

 


Er kam durch die Wüste. Tagelang war er umhergeirrt, vor Durst und Hitze
hatte er fast den Verstand verloren. In seinem Zorn griff er nach einem großen Stein.
Da sah er zwischen lauter großgewachsenen Palmen den Palmschössling stehen,
in hellem Grün und voller Hoffnung auf jeden neuen Tag. „Warum findest du Wasser
und Nahrung und ich verdurste hier?
Warum hast du alles und ich nichts?“ Mit aller Kraft presste er den Stein mitten ins
kleine Kronenherz des jungen Baumes. Es knirschte und dann kam eine entsetzliche
Stille.  Der Mann wurde kurz darauf von Kameltreibern gerettet. Die kleine Palme
allerdings war  unter der Last des Steines fast begraben, ihr Tod schien unausweichlich.
Ihre hellgrünen Fächerblätter waren abgebrochen, und in der heißen Glut der Sonne
verdorrten sie schnell. Ihr weiches Palmenherz war gequetscht und der große Stein
lastete so schwer auf
dem zierlichen Stamm, dass dieser bei jedem Windhauch abzubrechen drohte. Doch
gleichzeitig, ganz vorsichtig, regte sich eine erste kleine Welle der Kraft. Mit dieser
Kraft versuchte der Baum den Stein abzuschütteln, aber es gelang ihm nicht. Er bat den
Wind ihm zu helfen, aber es gab keine Hilfe. Der Stein blieb in der Krone, im Herzen der
Palme und rührte sich nicht.
„Gib es auf“, sagte die Palme zu sich selbst. „Es ist dein Schicksal. Füge dich! Lass
dich selber los. Der Stein ist zu schwer“. Aber da war eine andere Stimme, die sagte:
„Nein, nichts ist zu schwer. Du musst es nur versuchen, du musst es tun!“ „Aber wie?
Ich bin zu schwach, ich bin allein, ich kann den Stein nicht abwerfen.“ „Du musst den
Stein nicht abwerfen. Nimm die Last des Steines an, dann wirst du erleben, wie deine
Kräfte wachsen. “ In ihrer Not gelang es der jungen Palme tatsächlich, ihre Last anzu-
nehmen.
Sie verschwendete keine Kraft mehr an das Bemühen, den Stein abzuschütteln. Sie
nahm ihn in die Mitte ihrer Krone. Mit langen, immer kräftigeren Wurzeln klammerte
sie sich in den Boden, denn sie brauchte mit ihrer doppelten Last auch doppelten Halt.
Nun, da die Palme festen Halt und Nahrung hatte, begann sie nach oben zu wachsen.
So wurde die kleine Palme zur mächtigen Steinpalme. Ihre Last hatte sie herausgefordert
und sie hatte den Kampf gewonnen. Sie hatte ihre Last angenommen. Die Last liegt auch
heute noch auf ihrem Herzen, aber sie ist an eine Stelle gerückt, wo sie sie tragen kann.


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 Märchen aus Afrika